
Produktionsland/Jahr: USA 1990
Darsteller: Nicolas Cage, Laura Dern, Diane Ladd, Harry Dean Stanton, J. E. Freeman, W. Morgan Sheppard, Willem Dafoe, Crispin Glover, Grace Zabriskie, Isabella Rossellini
Drehbuch: David Lynch
Produziert von: Steve Golin, Monty Montgomery, Sigurjon Sighvatsson
Musik: Angelo Badalamenti
Selbst ein zweijähriger Gefängnisaufenthalt konnte die beiden Liebenden Sailor (Nicholas Cage) und Lula (Laura Dern) nicht trennen. Nun sind sie wieder glücklich vereint und alles könnte so schön sein, wenn Lulas Mutter (Diane Ladd) nicht eine bösartige alte Hexe wäre. Sofort hetzt sie dem nur auf Bewährung entlassenen Schwiegersohn in spe eine Meute übler Typen hinterher. Das Paar flieht in ein Nest im Süden der USA, wo es eine Menge sonderbarer Gestalten trifft, die den beiden offensichtlich Böses wollen. Als die Situation ausweglos erscheint, taucht plötzlich eine gute Fee auf, die den beiden weiterhilft...
(Ofdb)
Eigentlich soll diese Verfilmung des gleichnamigen Romans von Barry Gifford ja angeblich eine Art Hommage an den Zauberer von Oz sein.
Inwieweit das stimmt, kann ich nicht beurteilen, sicher ist aber, dass wir es hier mit einer Thrillerromanze im Road-Movie-Gewand zu tun haben.
In gewisser Weise, vom Stil her, hat Lynch mit
WILD AT HEART schon TRUE ROMANCE und NATURAL BORN KILLERS vorweggenommen.
Die einzigen Unterschiede sind eigentlich, dass sich Lynch den Kitsch spart, der dann TR in meinen Augen erheblich geschadet hat und, dass er bei weitem nicht so brutal vorgeht, wie Stone in NBK.
Bei allen Ähnlichkeiten ist das eben doch ein echter Lynch mit einem Haufen skurriler Figuren, einer ordentlichen Portion schwarzem Humor und der klassischen lynch'schen Verrücktheit.
Für einen klassischen Lynch (was der Film ja irgendwo doch ist) ist es ein ziemlich realistischer Film, denn vom Surrealismus ist er hiermit eigentlich weit entfernt.
Die einzige Szene, die von jeglicher Realität abweicht, ist jene mit der Fee, der Rest ist, so gesehen, relativ normal.
Er steht also, innerhalb der Lynch-Filmografie, irgendwie "zwischen den Stühlen", wenn man so will.
Denn auf der einen Seite ist der unverkennbare Stil von Lynch durchaus vorhanden, auf der anderen Seite ist
WILD AT HEART aber auch, trotz allem, "am Boden geblieben", was bei Lynch nicht unbedingt zu erwarten wäre.
Allen Fans des Regisseurs meine Empfehlung für den Film, für Einsteiger ins Œuvre von David Lynch gibt's passenderes.
8,5/10
Trailer: