
"They called him Django,
A man of high degree,
A man of honor.
He was a friend to me.
They called him Django.
A coward gunned him down.
I won’t rest easy,
until that coward is found."Der allseits bekannte und beliebte Rächer des Wilden Westens Django wurde in seinem Haus von einem feigen Schwein hinterrücks erschossen, vor den Augen seines Sohnes Tracy. Sobald der Sprössling alt genug ist um sich mit echten Männern anzulegen macht er sich auf nach Topeca City um dort den Mörder seines Vaters ausfindig zu machen und seinen unersättlichen Rachegelüsten nachzugehen. Einen ersten Anhaltspunkt hat er bereits, nämlich einen Namen: Thompson
Osvaldo Civirani hat in seiner langen Karriere, in der er vor allem als Regisseur und Kameramann tätig war, immerhin auch fünf Western fabriziert. Diese Filme sind aber allesamt nicht sonderlich bekannt oder gar erfolgreich geworden was wohl auch daran liegt dass sie nicht gerade zu besonderen Höhenflügen ansetzen. Neben den beiden Komödienwestern
I due figli di Trinità (Zwei Trottel im Wilden Westen) und
Ric e Gian alla conquista del west inszenierte Civirani mit
Un sceriffo tutto d’oro (Töte, Ringo, töte),
T’ammazzo! - Raccomandati a Dio (Django, wo steht dein Sarg?) und
Il figlio di Django (Der Sohn des Django oder alternativ Fahr zu Hölle, Django) auch drei Filme mit einer etwas härteren Gangart.
Il figlio di Django kommt jetzt meist nicht allzu gut weg was auch nicht ganz verwunderlich ist da es sich bei dem Film doch eher um ein leidlich unterhaltsames Durchschnittswerk handelt, das aber durchaus ein paar Vorzüge zu bieten hat. Ein Schwachpunkt des Films ist mit Sicherheit die durchsichtige Story, die absolut keinerlei Überraschungen zu bieten hat obwohl die Idee mit dem toten Django, den es zu Rächen gibt recht originell und witzig ist. Den Sohn des Django spielt hier niemand geringerer als der ehemalige Mann von Laura Gemser Gabriele Tinti. Bedauerlicherweise muss man sagen dass es sich hierbei um den einzigen Genreauftritt von Tiniti handelt denn er gibt als wortkarger Rächer eine sehr gute Figur ab, der zudem auch noch richtig klasse aussieht. Auf seiner Seite hat Tracy den Priester Guy Madison, der seine Bibel ab und an gegen einen Colt tauscht um den bösen Sündern die Worte Gottes mit Gewalt einzuflößen. Madison kommt ebenso wie Tracy neu in die Stadt da sein Vorgänger als heiliger Bruder sich leider ein wenig verpokert hat (Hotelier:
"Stellen sie sich vor sogar unser Pfarrer hat sich neulich selbst beerdigt. Er hat beim Pokern zu viel gewonnen aber es ist schon ein neuer Priester im Anmarsch"). In León Klimovskys
Reverendo Colt (Bleigewitter) durfte die Rolle des schießwütigen Geistlichen einige Jahre später noch einmal wiederholen.
4 Asse zu Tracy:
"Ich glaube sie sind‘n harter Bursche. Ich kenn ihren Typ. In meinem Beruf kriegt man scharfe Augen für Siebener und besonders für Asse. Sie sind ein Ass, das hab ich gleich gesehen. Sie stechen wenn man sich nicht vorsieht. Einen Typ wie sie möcht ich nicht im Nacken haben. Sie sind bestimmt jemandem auf der Spur." Die Darstellerriege zählt bestimmt zu den absoluten Stärken des Streifens. Die beiden Großgrundbesitzer Thompson und Ferguson werden dargestellt von Ignazio Spalla und Daniele Vargas. Vor allem Vargas lässt wieder einmal einen Dreckskerl der Sonderklasse heraushängen dass es eine Wonne ist. Großartig ist jene Szene, in der der Farmer Joe Greyson Ferguson mit dem Tode bedroht da der ihm die Farm anzünden ließ. Ferguson mimt dabei das Unschuldslamm mit einem sagenhaften Hundeblick (Greyson:
"Sie haben meine Ranch anstecken lassen, ich werde sie dafür umbringen. Wehr dich du Schwein." – Ferguson:
"Ich hab keine Pistole." - Greyson:
"Und wenn schon." - Ferguson:
"Warum wollen sie mich erschießen, sie sind verrückt geworden." - Peng, Peng). Der anwesende feige Sheriff Scotti hat natürlich nichts gesehen. Zu Thompsons Männern gehören unter anderem Ivan Scratuglia, Roberto Messina und Luciano Rossi. Scratuglia hat als Falschspieler Four Aces Mal eine sehr schöne Rolle bekommen und ist mit etwas mehr Screentime ausgestattet als sonst. Zudem kommt er recht locker rüber in seinen lässigen Klamotten. Rossi blickt die meiste Zeit über ziemlich argwöhnisch aus der Wäsche und scheint auch nicht ganz koscher zu sein.


Eine witzige und gleichzeitig tragische Figur verkörpert Andrea Scotti als feigen Sheriff, der immer wenn es Zeit wäre einzuschreiten nur voller Angst und Scham wegschaut. Es gibt eine erstklassige Szene, in der er so richtig bloßgestellt wird. Nachdem Ferguson einen unschuldigen Farmer erschossen hat sagt der in Richtung Sheriff:
"Ein klarer Fall von Notwehr, Sheriff. Haben sie verstanden, es war Notwehr Sheriff, kapiert". Danach wird er von sämtlichen im Saloon versammelten Menschen angestarrt. Da ist ihm die Scham für seine Feigheit so richtig ins Gesicht geschrieben. Eine richtig tolle Szene. Aber immerhin beweist er am Ende des Films doch noch Mut und darf bei der abschließenden Ballerei kräftig mitmischen. Die beiden weiblichen Darsteller Cristina Penz und Ingrid Schöller spielen leider nur eine mehr als untergeordnete Rolle und treten kaum in Erscheinung. John Bartha kann man noch als korrupten Sheriff bewundern, der für ein bisschen Kohle schon mal einen Unschuldigen aufknöpfen lässt (
"Bestell Mr. Ferguson einen schönen Gruß, für ein paar hundert Dollar lass ich die beiden baumeln"). Franco Gulà spielt einen alten Hotelier, der seine Dollars lieber im Voraus kassiert, in solch bleihaltigen Zeiten weiß man ja nie, da geht man besser auf Nummer sicher (
"Sehen sie, ich will ihnen nichts unterschieben Mister. Aber hier bei uns in Topeca City verschwinden die Menschen manchmal über Nacht und man findet sie erst wieder wenn man die Innschriften auf den Grabkreuzen liest").
Ein weiterer Pluspunkt ist meiner Meinung nach der ordentliche Score von Piero Umiliani, der vor allen Dingen ein wunderbar schmissiges Titellied zu bieten hat. Ein richtiger Ohrwurm das Teil, geht mir seit der Sichtung des Films nicht mehr aus dem Kopf. Das Instrumentalstück knallt ebenso mächtig rein. Pasquale Squitieri verwendete das Lied später auch noch in seinem Film
Django sfida Sartana, in dem sich Tony Kendall und George Ardisson als Protagonisten gegenüberstehen. Für die Sets war im Übrigen niemand geringer als the one and only Demofilo Fidani zuständig. Aber keine Angst die Sets sehen etwas besser aus als in so manchen seiner eigenen Streifen aber man drehte schließlich auch nicht in Mitchells Cave Studios. Katastrophal ausgefallen ist hingegen die DVD von X-Rated, bei der eigentlich alles zu bemängeln ist was man bemängeln kann. Die DVD bietet ein falsches Format sowie schlechte Bild und Tonqualität, wobei beim Bild so manche VHS eine bessere Qualität bietet. Beim Ton verändert sich ständig die Lautstärke was mit der Zeit ein wenig lästig wird. Zumindest hat man die gekürzte deutsche Kinofassung mit drauf gepresst und das alles auf eine DVD, ob das unbedingt sein musste. Außerdem frag ich mich wo die deutschen Untertitel für die nicht synchronisierten Passagen herkommen, denn da steht teilweise ganz etwas anderes als das was tatsächlich gesprochen wird.
Osvaldo Civirani ist mit seinem Rachewestern
Il figlio di Django zwar kein großer Wurf gelungen aber dafür immerhin solide durchschnittskost, die einigermaßen Spaß macht. Negativ ist sicherlich die einfallslose und belanglose Geschichte während man die sehr gute Besetzung und den flotten Soundtrack positiv hervorheben muss. Für einen kurzweiligen Abend ist der Film auf alle Fälle bestens geeignet, da kann man nicht viel falsch machen mit dem Teil. Wenn ich länger über den Film nachdenke muss ich zugeben, dass dieser kleine Streifen gar nicht mal so übel ist und einige ordentliche Szenen zu bieten hat. Manchmal hilft schreiben tatsächlich einen Film ein wenig besser kennen und mögen zu lernen.
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