Ich hatte nun auch mal wieder Lust diesen Western zu sehen und der gefällt mir immer wieder echt gut.
Onkel Umberto hat hier auch mal gezeigt, was eine richtige Italo-Western-Harke ist
Den Beginn, der hier meiner Ansicht nach zu negativ kritisiert wird, finde ich jedoch gut. Jim Slade verweigert den Dienst an der Waffe, weil es gegen seinen Glauben verstößt (Zeugen Jehovas) und wird vom Militärgericht zu 2 1/2 Jahren Steinbruch verurteilt. Da der Sezessionskrieg (amerikanischer Bürgerkrieg) endete, wird er vorzeitig begnadigt und er reitet nach Hause. Hier setzt dann auch die schön klingende Vorspannmusik von Lavagnino ein. Im Haus findet er nur noch seine ermordeten Eltern vor.
(Das erinnert mich zumindest ein wenig an den US-Western -Nevada Smith- 1965, wo auch ein junger Mann nach Hause kommt und seine Eltern umgebracht worden sind. Nur war Steve McQueen ein wenig zu alt für diese Rolle, denn im Roman ist es ein junger Mann bzw. Jugendlicher. Ist aber ein kleiner Knackpunkt, der verschmerzbar ist. Ansonsten ein guter Western. Anmerk.)
Ziemlich schnell lernt Jim Slade den Umgang mit dem Revolver, was U. Lenzi hier nicht weiter zeigt, was vielleicht auch gar nicht so nötig war. An den ersten Drei Übertätern kann sich Jim sehr schnell rächen, indem er sie alle ausfindig macht und nacheinander erschießt. In einer Stadt versucht er nun den Vierten Mann zu finden. Dort macht er die Bekanntschaft mit einem Prediger namens Douglas (John Ireland) und dem Banditenanführer Corbett (Pierro Lulli). Dessen Bande bedroht ständig die Stadt und sie wollen auch 200.000 Dollar stehlen. Slade gerät in diese Auseinandersetzungen, wird aufgrund seiner Schiesskünste zum Sheriff gemacht, aber auch der Prediger Douglas predigt nicht nur, sondern schießt auch ziemlich treffsicher, wenn es sein muß. Und dann sind da noch die Geisteskranken/Irren, deren Anstalt abbrannte und alle nun in einem Gefängnis untergebracht werden mußten. Als diese ausbrechen ist das Choas erstmal perfekt. Und auch die Banditen kommen wieder, zumal Corbett der Mann ist, den Jim noch auf seiner Abschussliste hat.
Für mich nach wievor, ein sehr guter einfallsreicher Western. Und Peter Lee Lawrence, als Jim Slade finde ich im Gegensatz zu den anderen hier, gut besetzt. Er ist zwar nicht so die darstellerische Leuchte, aber er macht seine Sache soweit gut und er passt auch hier wunderbar hinein. Sein jugendliches Aussehen stört mich nicht. Vielleicht hätte man ihn für -Nevada Smith- nehmen sollen

Ansonsten hat Onkel Umberto hier einen seiner besten Genrebeiträge abgeliefert, aufgrund der ideenreichen Wendungen die die Geschichte immer schön weiter vorantreibt und Langeweile hier ein Fremdwort ist. Ich habe hier nichts weiter an dem Western aususetzen, außer,... das mir zumindest eine Szene geschnitten vorkam, nämlich als einer der Irren (E. Fajardo) dem Salon-Klavierspieler die Axt in den Kopf haut. Diese Szene bricht mir irgendwie zu schnell ab
Eine gute Bluray wäre hier echt mal fällig
