Das Geheimnis der drei Dschunken – Ernst Hofbauer
(Deutschland / Italien 1965)
4.1.2018, Kino (Kommkino Nürnberg, 35mm, DF, 2,35:1)
Inhalt: Ein Killer ermordet die CIA-Agenten Linda Wells und Robert Grant – Letzterer wird in den Rücken geschossen, als er gerade noch ein Telegramm an die Zentrale absetzt um den Mord zu melden – woraufhin der Chef seinen besten Agenten auf die Sache ansetzt: Michael Scott, gerade 3 Monate lang in den Ferien, lässt sich gerade mit seiner Modelleisenbahn Whiskeyflaschen anliefern und reagiert ungehalten: „Ich habe Ferien!“ – Doch schnell kann er zum Einsatz überredet werden: „Er ist tot!“ – „Was! Ach so, komme gleich!“
Sogleich lässt nimmt er den Flieger nach Hongkong, wo sich der schnöde Mord ereignet hat, und in „Suzy Wongs Bar“ trifft er auf seine Partnerin Carol, mit er Anfangs Probleme hat, mehr jedoch mit dem Essen mit Stäbchen: „Das ist ja eine Quälerei, kein Wunder, dass die Chinesen so dünn sind!“ Als sich auch die Wogen zwischen ihm und Caroll geglättet haben, stellt er fest: „Sie sind viel zu hübsch für diesen Beruf.“
Bei Streifzügen durch das schöne Hongkong, die Scott nebenbei nutzt, um durch Zufall in Ermittlungen zu geraten, begutachtet er andächtig Modelleisenbahnen im Schaufenster eines Ladens, schließlich ist er „immer durstig“. Nach geraumer Zeit trifft er auch mit Smoky (Harald Juhnke) zusammen, der ihm als Dolmetscher zur Seite stehen soll und der gerade versucht, eine überschäumende Bierflasche vor der Kamera zu verstecken, indem er sie vor seinen Schritt hält. Smoky schlägt sich im weiteren Verlauf nicht gut, da er sich in Scotts Augen als Weichei entpuppt, denn er bügelt seine Hemden selbst: „Sie sollten heiraten, als Ehemann könnten Sie Ihrer Frau viel Arbeit abnehmen.“
Review:„Das Geheimnis der drei Dschunken“ ist ein romantischer Agentenfilm, der aufgrund seines Frauen- und Chinesenbildes heute leicht antiquiert wirkt – Chinesen sind grundsätzlich nicht in der Lage das „R“ zu sprechen: „Mistl, ich habe Flau und Kindl“ – und Frauen sollten besser schön sein und auf ihren Mann warten, statt ihre Zeit mit einer gefährlichen Arbeit zu zweckentfremden. Der Film, der im Detail zwar witzig ist, besonders wenn er den Alkoholismus seiner beiden Protagonisten inszeniert, ist bedauerlicherweise auch ausgesprochen lahm inszeniert, so schließt Scott messerscharf nach einem Drittel der Filmlänge, dass Linda und Grant mit der selben Waffe erschossen wurden, der Zuschauer hat dies allerdings schon in der ersten Szene des Films gesehen; ein Drittel des Films und der gezeigten Ermittlungsarbeit bringt den Zuschauer also gerademal zum Erkenntnisstand des Filmbeginns. Auch die Actionszenen sind schlecht getimet, sodass die einzige Freude, die dem Zuschauer bleibt, die ist, zu sehen, wie Stewart Granger und Harald Juhnke sich frotzelnd und witzelnd durch den Film torkeln.
Der Film des Hofbauernamenspatrons Ernst Hofbauer wurde auf dem 17. außerordentlichen Filmkongress des Hofbauer-Kommandos gezeigt und wurde vom Publikum im Allgemeinen als leicht überdurchschnittlich rezipiert.
Fazit:
Sowohl im Vergleich zu Hofbauers Filmschaffen als auch zu den meisten weiteren Kongressperlen bleibt noch viel Luft nach oben. „Na dann woll´n wir mal unser Glück versuchen!“
Wertung:
6 / 10