
Gestern Abend war es dann endlich so weit und dieser visuelle Wahnsinn hielt auch in meinen 4 Wänden erstmals Einzug.
Der Storyverlauf ist im Vergleich zum (bereits meisterhaften) Vorgänger
AMER etwas stringenter ausgefallen (wobei die Betonung hier auf ETWAS liegt

). Die vermeintliche Auflösung konnte ich bei dieser Erstbetrachtung dann aber wiederum nicht richtig nachvollziehen (soweit es überhaupt eine erklärbare Auflösung geben soll).
Aber dieser Punkt kann bei diesem visuellen Erlebnis der Extraklasse ganz locker vernachlässigt werden, da wie bereits in "AMER" eine unbeschreibliche Bilderflut (gespickt mit den schönsten und intensivsten Farben) vorherrscht, die den Zuschauer direkt in seinen Bann zieht und auch nicht mehr los lässt. Erst einmal in dem Film gefangen, gibt es kein Entrinnen mehr und der Bilderwahnsinn entfaltet unaufhaltsam seine Macht.
Ähnlich wie "AMER", lebt auch dieses Werk von seiner sehr intensiven Emotionsebene und verursacht beim Betrachter eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Wobei "AMER" ganz klar die höhere Intensität auf der Gefühlsebene versprüht, da dieser eigentlich wie ein Konzentrat aus allen bisherigen Gialli wirkt und auf der Leinwand die gebündelnden Emotionen aller Gialli der letzten 50 Jahre ungefiltert und ungezügelt auf den Zuschauer los lässt.
Gerade die erst gestern Abend erlebte Bild- und Emotionsgewalt von "DER TOD WEINT ROTE TRÄNEN" arbeitet aber heute noch sehr intensiv nach und muss sich erst einmal in dem kommenden Tagen ein wenig setzen.
Da auch gerade erst vor ein Paar Tagen der
Killer von Wien mal wieder über meinen TV Bildschirm flimmerte, sind mir 2 Filmzitate zu diesem auch gleich ins Auge gestoßen: Zum einen die Szene mit den Glasscherben gespickten, sich aneinander reibenden Körpern (Edwige & Ivan) und zum anderen ein Blumenstrauß mit folgender Nachricht: "
Deine finstere Seite ist das Schönste was Du hast. Und sie wird immer mir gehören" (Beim Wiener Killer wurde diese Zeile folgendermaßen ins dt. übersetzt: "
Das Schlimmste an dir ist das Beste, was du hast. Und es wird immer mir gehören")
Von der vorzüglich selektierten Filmmusik konnte mich
Giuseppe De Luca - Rito a Los Angeles restlos begeistern (kannte ich bisher auch noch nicht). Grandiose Nummer
Bleibt nur noch zu sagen, dass Hélène Cattet und Bruno Forzani ein weiterer visueller Hochgenuß gelungen ist, der seines Gleichen sucht. Ein psychedelischer Trip auf Zelluloid!
ps: Leider fehlt meinem PC (noch) ein BD-Laufwerk, da ich von diesem visuellen Meisterwerk liebend gern ein paar Screenshots angefertigt hätte
requiescat.in.pace wrote:
dicfish wrote:
EDIT:
Weils noch niemand gepostet hat,
hier ein Bild vom Mediabook:

Das Motiv sieht toll aus, aber solche Texte auf ein Front-Cover zu klatschen find ich doof. Das versaut die Optik.
Auch hier ein dickes Lob an Koch Media, da es sich bei dem obrigen Front-Cover lediglich um einen
Einleger handelt!!
Dieser ist ganz leicht abziehbar und dahinter entfaltet sich dann das richtige Cover in seiner vollen Pracht -
ohne jegliche Werbetexte oder hartnäckigen FSK Flatschen
Top!

Und der Film erhielt wohl auch noch zu guter letzt den FSK 18 Flatschen verpasst... (suchte mir zunächst bei den regulären BDs die Finger wund, bis ich mal auf die Idee kam, bei den 18er Filmen vorbeizuschauen

)