Ich kopiere mal den Beitrag vom Maulwurf hier rein:
Schmutziger_Maulwurf wrote:
Nach mehreren Tagen ohne Internet

hier mal der Schnelldurchlauf durch das Italo-Cinema-Festival:
Der Tod ritt Dienstags (Tonino Valerii, 1967) 7/10
Nach wie vor läuft der bei mir nicht in den Top Ten, aber im Kino kommt er auf jeden Fall noch mal so gut rüber wie sowieso. Ein starker Auftakt und ein gelungener Einstieg.
Nevada Joe (Ignacio F. Iquino, 1964) 6/10
Ich mag diese alten Euro-Western irgendwie. Die haben Charme. NEVADA JOE ist eigentlich nur eine erbärmliche Kopie eines US-Westerns aus den 40er-Jahren. In den 60ern waren die Amis schon erheblich weiter was die Darstellung von Gewalt oder dreckiger Realität angeht (habe ich inzwischen gelernt). Aber charmant ist er, mit schönen Locations und gern gesehenen Darstellern. Passt.
Gott vergibt – Django nie! (Giuseppe Colizzi, 1967) 8/10
Vier für ein Ave Maria (Giuseppe Colizzi, 1968) 6/10
Hügel der blutigen Stiefel (Giuseppe Colizzi, 1969) (2) 7/10
Die drei Colizzis am Stück. Hochinteressant, was sich da für Zusammenhänge ergeben, wenn man sowas hintereinander weg sieht. Zum Beispiel ist die Betonung des Spiels erst dann richtig auffällig: Ständig wird gepokert oder gewürfelt, und auch die Duelle sind wie Spiele aufgebaut. Dazu passen auch die Settings in Film 2 und 3 (Casino bzw. Zirkus). Auch die Ähnlichkeit in der Inszenierung, diese eigene Art Schauspieler zu setzen oder Kamerafahrten durchzuführen, kann man so erst richtig würdigen. Auch wenn die Filme an sich mich nicht vom Hocker gehauen haben war das auf jeden Fall ein Kinohöhepunkt. Schön, dass ich dabei sein durfte!
Stirb aufrecht, Gringo! (Alfonso Brescia, 1966) 5/10
Gott, wie knuffig. Der will doch nur spielen! Irgendwo zwischen den Begriffen
lächerlich,
lachhaft und
liebenswürdig.
Ein Dollar zwischen den Zähnen (Luigi Vanzi, 1967) 7/10
Die Reduktion des Italo-Western. 2 Melodien, 2 Männer, eine Rache. Der Film ist reduziert auf die wesentlichen Merkmale des Westerns: Ein Mann kommt, ein Mann leidet, ein Mann bekommt seine Rache. Kein unnötiges Brimborium außenrum. Feinerle!
Von Angesicht zu Angesicht (Sergio Sollima, 1967) 10/10
Ich liebe diesen Film!! Die perfekte Synthese von Sozialkritik, Charakterstudie und knallhartem Italo-Western, gepaart mit gigantischer Musik und den besten Schauspielern der damaligen(?) Zeit. Und im Kino schlichtweg überwältigend ...
und hier dann noch meine Einschätzungen:
DER TOD RITT DIENSTAGS:
Immer wieder schön und auf der großen Leinwand umso besser. Gemma und vor allem van Cleef machen Ihre Sache mehr als ordentlich. Ich fand es interessant, wie das Duell van Cleef vs. Stefanelli auf das Publikum gewirkt hat. Für die einen ein Highlight, für die anderen deplatziert.
Auch nicht in meinen TOP 10, aber immer wieder gerne gesehen
8,5/10
DJANGO SPRICHT DAS NACHTGEBET:In Cinemascope und echtem Technicolor ein Quantensprung zu den dvd Veröffentlichungen. Die Filmkopie sieht aus wie neu.
Die teils etwas unglücklich gewählten Locations, z.B. Flußszene, werden durch eine äußerst kreative Kameraarbeit dennoch bestens in Szene gesetzt und das lange Finish in der Stadt macht mächtig Laune. In dieser Fassung
7/10NEVADA JOE:Die zweite Sichtung und nun auf mich etwas schwächer als beim ersten Mal. Wenn das Drehbuch bzw. die Regie einen besseren Überblick behalten hätte, wäre hier wesentlich mehr drin gewesen, denn Darsteller und Locations sind m.E. auf gutem Niveau. Finde die Idee "ein Mann zwischen zwei Frauen" im Italowestern nach wie vor sehr reizvoll, auch wenn aus einem bekannten US Western kopiert.
6/10COLIZZI TRILOGIE:Wie alter Wein....wird immer besser. Mittlerweile mag ich alle drei Teile sehr gerne und in den weniger gesprächigen Erstsynchros gibt es immer wieder was neues zu entdecken, da die Bilder für sich sprechen und nicht ständig dummes Zeug daher geplappert wird, wie in den späteren Vertonungen (Feuermelder, Quarktaschen, etc.)
Teil 1 wurde ja gleich im ersten Versuch vernünftig auf blu ray ausgewertet. Wer wagt sich an AVE MARIA und HÜGEL? Freiwillige Label vor. Die EA Synchros sind mittlerweile vollständig verfügbar. Im Schnitt
8,5/10 für diese klasse Trilogie.
STIRB AUFRECHT GRINGOSuper selten, charmant und auch durch unfreiwiliige Komik der Regie und der deutschen Synchro sehr unterhaltsam. Schöne Filmkopie und nur echt mit Clemens dem berühmten Feuerwerker.
5,5/10EIN DOLLAR ZWISCHEN DEN ZÄHNENMittlerweile mag ich Teil 2 lieber, aber auch Teil 1 kann im Kino seine volle Wirkung entfalten. Monoton, wenig Dialog und peitschende Schüsse. Würde auch als Stummfilm - nur mit musikalischer Begleitung - funktionieren.
8/10
VON ANGESICHT ZU ANGESICHTMeine zweite Sichtung im Kino, die x-te insgesamt und doch immer wieder gut. Interessante Geschichte, schöne Bilder und gern gesehene Gesichter. Mittlerweile habe ich mich auch an Milians Frisur und seine Synchronstimme gewöhnen können

Mein zweitliebster Sollima.
9/10