Der KampfgigantDouble Target
Italien 1987
Regie: Bruno Mattei
Darsteller: Miles O`Keeffe, Bo Svenson ...

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Kampfgigantensoldat Bob Ross muss zurück nach `nam. Ein hochstehendes Regierungsmitglied hält einen Einsatz bereit, den nur ein Mordspezialist allerersten Ranges ausführen kann. Bob Ross ist so ein Mann. Den Auftrag nimmt er, obwohl schon außerhalb des Dienstes, gerne an. Denn als er das letzte Mal im Dschungel arbeitete, blieb der Sex mit einer Einheimischen nicht folgenlos. Er hat ein Kind und er will es "heimholen". Die Frau, die er während eines seiner Einsätze sogar schaffte zu ehelichen, starb in einem Umerziehungslager, bzw. einem Konzentrationslager. Bob Ross macht sich nun, einige Jahre nach dem Einsatz, also berechtigte Sorgen ob seines Sohnes, immerhin lebt dieser als Waise in einer kommunistischen Dschungelhölle, besetzt von russischen Terroristen.
Der Einsatz scheint schwierig zu sein aber wer, wenn nicht Ross, kann das ausführen und dabei auch noch lebend herauskommen?
Der Überlebenskünstler überstand sechs Himmelfahrtskommandos in den Dschungel ohne einen einzigen körperlichen Schaden. Das ist selbst für einen Mann, der von der Spezialeinheit von Amerika ausgebildet wurde, eine sehr hohe Anzahl.
Bob Ross ist eine Kampfmaschine, ein Kampfgigant und ein Weltvernichter, der seinen Samen der Vernichtung in eine andere Frau trug. Was kann das nur für ein Kind, selbstverständlich ein Sohn, sein, das er zeugte?
Für den Einsatz gesellt sich ihm eine Bande anderer Kriegsspezialisten zur Seite. Ich denke, da hat sich Rambo 5 einige Szenen draus abgeguckt. Der Rest ist schnell erzählt. Bzw. es ist mit einem Satz des wiedergefundenen Sohnes gesagt: "Papa, alle um dich rum sterben immerzu".
Faszinierend fand ich es, dass Bob Ross es auch in diesem Einsatz wieder schaffte, eine Frau fürs Leben zu finden. Ihr Lover war Teil des Kommandos um Ross`jetztigen Einsatz. Doch er ist gestorben. Die Zeichen standen also gar nicht so gut für den mordsüchtigen Maniac, die Blondine braucht sicher Trauerzeit. Doch falsch gedacht!. Die Liebe schien oberflächlich, die Frau ist schnell darüber hinweg und flugs stellt sie ihm ihren Vater vor, der in Vietnam als Amerikaner Geschäfte macht. Doch Ross kann nicht anders, er zettelt eine Explosion und eine Schießerei an, in deren Folge auch der Vater stirbt. Die blonde Frau ist nun also Waise, schließt sich Bob Ross und dessen Sohn an und bietet sich als kommende Mutter in den USA an.
Das war der Plot im Groben. Gut gefiel mir die Überspitzte Darstellung des Senatoren als Prototyp eines Sesselfurzers, der nicht mal zwei Atemzüge hinbekam ohne an seinem Asthmainhalator zu nuckeln. Nicht anders als legendär möchte ich aber die Momente nennen, in denen Russisch gesprochen wird. Da wurde ich kurzzeitig etwas hysterisch, was im Kinosaal aber nicht weiter ins Gewicht fiel, da irgendwo jemand wieherte wie ein Pferd, dass durch Kitzelei gefoltert wird. Als Bob Ross im Russenhauptquartier ist, muss er sich verstellen und der Umgebung anpassen. Doch er ist Spezialist und versucht sein bestes. Einige Männer kommen mit ihm ins Gespräch und er wird den teufel tun und die Mission gefährden, indem er ihnen seine Aussprech-Künste von schwierigen Wörter wie privet oder doswidanja vorführt. Also begnügt er sich einfach damit mit Dada (Wie passend!) zu antworten.
Bob Ross`Verhalten bezüglich des Kindes und der womöglich künftigen Frau ist mir jedoch völlig schleierhaft. Selbstverständlich, er suchte familiäre Sicherheit schon früher, als er seine erste Frau ehelichte. Doch, dass er nun zurückzieht in die USA und dort anfängt behäbig zu leben und ein Spießerleben zu führen, ist mir völlig unvorstellbar. Bob war doch sogar unfähig, einen einzigen Behördengang ordentlich zu erledigen! Sofort hat er wieder getötet und dem vietnamesischen Schreibtischmann Konzentrationslagertätigkeit vorgeworfen. Er kann doch gar nicht anders als eine blutige Schneise der Vernichtung zu ziehen. Er ist ein Weltzerstörer mit einem Hang zu Frauen. Dass das Leben vermutlich nicht so gut wird in den USA sondern er vielleicht abrutscht wie jener Vietnam-Kriegs Veteran aus Giovinazzos
Combat Shock liegt für mich auf der Hand. Sollte dessen neue Frau, die ja nun wegen ihm auch Waise ist, jemals in die Hände eines einheimischen Motorradrockerklubs gelangen, wird er ihr sicher nicht helfen. Da spricht er fast fließend Russisch, ist ein begnadeter Mörder und Dschungelexperte und trotzdem packt er es nicht, seine eigene Ehefrau aus einem Umerziehungslager zu befreien. Das ist unrealistisch. Ich hege den Verdacht, dass er sie einfach loswerden wollte.
Bob Ross ist ein Mann mit ernsthaften moralischen Schwächen. Als Genie; und ist es nur ein Genie der Vernichtung und Frauenverführung; ist das aber durchaus gerechtfertigt.
Ein gelungenes Stück Filmgeschichte
Entschuldigen möchte ich mich für das Nichterwähnen irgendeiner Kampfszene. Aber ich finde, darum ging es in dem Film auch nicht so sehr.
Es ist der Film eines Veteranen, der mit der Bazooka darum kämpft, ein sesshaftes Leben in den Staaten zu führen.