
Porco mondo (IT)
Puerco mundo (ES)
Corrupción en el senado (ES - zensierte Fassung)
IT / ES 1978
R: Sergio Bergonzelli
D: Karin Well, Carlo De Mejo, Bárbara Rey, William Berger, Alida Valli, Arthur Kennedy, Eduardo Bea, Stefano Davanzati, Tony Fuentes, Anna Valentino, Luigi Ida, Maurizio Mattioli
Score: Nello Ciangherotti
Italo-Cinema.de
OFDb


Nachdem der abgründige
Senator Albericci (William Berger) im Rahmen eines arglistigen
Erpressungsversuchs durch
drei hemmungslose Heroinjunkies sein Leben
lassen musste, bringt sein nicht minder abgründiger Sohn
Massimo Albericci (Carlo De Mejo) eine niederträchtige Erbsaftsintrige ins Rollen, da dieser unter allen Umständen in den Genuss der hoch dotierten Lebensversicherung seines verstorbenen Vaters kommen möchte. Jedoch hat die ganze Sache einen schwerwiegenden Haken, da die verheißungsvolle Versicherungspolice auch nur im Falle einer natürlichen Todesursache ihre Gültigkeit beibehält. Da aber der lasterhafte Senator aufgrund eines fremdbestimmten Gewaltmordes ins Gras beißen musste, versucht Massimo nun händeringend seine langjährige Bekannte -
Frau Dr. Nadia (Bárbara Rey)- davon zu überzeugen, dass diese ihm einen gefälschten Totenschein ausstellt, aus dem dann auch eine eindeutige Todesursache natürlichen Ursprungs hervorgeht. Gesagt, getan und nachdem der lasterhafte Senator erfolgreich unter die Erde gebracht wurde, überschlagen sich urplötzlich die Ereignisse...
Mit PORCO MONDO serviert uns der einzigartige Regiekünstler Sergio Bergonzelli (
In The Folds of the Flesh,
Libido - Das große Lexikon der Lust,
Christiana monaca indemoniata) ein wahrhaftes Intrigenfest, bei dem das Niederträchtigkeitspotenzial sämtlicher Rollencharaktere keine Grenzen mehr zu kennen scheint, denn einen Sympathieträger sucht man bei diesem skandalträchtigen Treiben vergebens. Der dazugehörige Plot entpuppt sich dabei erwartungsgemäß wirr, wobei sich dieser auch aus zahlreichen Nebenhandlungssträngen zusammensetzt.


Zum einen hätten wir die drei hemmungslosen Vollzeitjunkies
Manuela (Karin Well), Rene (Stefano Davanzati) und Lello (?), welche zunächst
mit einer geklauten Karre durch ein hochglanzpoliertes Bistrofenster brechen, um sich dann im Anschluss ungefragt die Tageseinnahmen des Besitzers unter den Nagel zu reißen. Da aber der erbeutete Kleckerbetrag gerade mal die benötigte Stoffmenge für nur einen einzigen Tag abdeckt, muss schnellstmöglich eine effizientere Zuverdienstmethode gefunden werden. Und da ihnen gerade erst kurz zuvor die lasterhaften Abgründe des prominenten Senators zu Ohren gekommen sind, küren sie diesen im Handumdrehen zum Opfer ihrer ersten Missetat und starten daraufhin den bereits zuvor beschriebenen Erpressungsversuch.
Zum anderen hätten wir den sauberen Senator Albericci, der von keinem geringeren als der Schauspiellegende
William Berger verkörpert wird. Dieser befindet sich zum Zeitpunkt der Filmeröffnung in der heißen Phase eines gerade von Statten gehenden Wahlkampfes und hat auch ansonsten viel mit innerparteilichen Querelen um die Ohren. Dabei erpresst auch er seinen vorsitzenden Parteisekretär
Morelli (Arthur Kennedy) mit einem höchstbrisanten Dossier, welches Einzelheiten eines bereits stattgefundenen Politskandal beinhaltet. Im Rahmen einer vermeintlich feucht-fröhlichen Sexparty dreht Herr Berger dann erst so richtig auf (unvergessliche Szenen spielen sich hierbei ab), bevor es dann im nächsten Moment auch schon endgültig mit ihm
vorbei ist.
Desweiteren hätten wir auch noch
Carlo De Mejo in der Rolle des verwerflichen Sohnemanns Massimo und
Bárbara Rey als Frau Dr. Nadia, der Ärztin, der erbschleichende Männer blind vertrauen. Carlo De Mejo fristet hierbei sein Dasein als ein erfolgloser Filmemacher, der zudem an chronischer Geldknappheit leidet. Ansonsten war der gute Massimo einige Jahre zuvor mit unserer Junknudel
Karin Well glücklich liiert, bis ihm schließlich die saubere Frau Dr. Nadia seine Herzensdame eiskalt ausspannte. Und nachdem Massimo die fixfidele Spritzenbraut bei ihrer Flucht aus der väterlichen Villa mit mehreren Revolverkugeln schwer verletzte, quartiert er diese auch sogleich wieder zur Genesung im vollmöblierten Gästezimmer des Familienanwesens ein. Was folgt, ist ein erneutes Wettbuhlen um die Gunst der rückgratbefreiten Junkdame, was wiederum neuen Ärger in die sowieso schon angespannte Erbschaftsintrige bringt.
Und da Massimo unseren Parteisekretär Arthur Kennedy auch noch nach dem Tod seines Erzeugers weiterhin mit dem höchstbelastenden Dossier erpresst, platzt diesem dann irgendwann die Hutschnur, woraufhin er dann wiederum seine
brandgefährliche Sekretärin samt eines gnadenlosen Schlägertrupps auf die drei Erbschleicher los lässt. Zu guter Letzt hätten wir mit
Alida Valli in der Rolle der Haushälterin Teresina einen weiteren altgedienten Schauspielstar mit von der Partie, welcher aber schlussendlich eine handelsübliche Black & Decker Bohrmaschine zum Verhängnis wird. Ansonsten gibt es auch noch einen hochspannungegeladenen Swimming Pool, indem dann gegen Ende dennoch ausgelassen gebadet wird, einen allgegenwärtigen Fotografen namens
Guiliano Rey und einen bitterbösen Showdown in einer abgelegenen Kiesgrube am Rande der Stadt, bei dem dann "
Ben" der Bagger den Rest erledigen darf.
Eine ausführlichere Vorstellung von PORCO MONDO steht übrigens auch wie gewöhnlich auf
Italo-Cinema.de zur Verfügung
Fazit: Never trust a Junkie!


Eröffnungsszene:
Weitere Filmszene:


