
Produktionsland/Jahr: Spanien 1990
Darsteller: Francesca Neri, Oscar Ladoire, Maria Barranco, Fernando Guillén Cuervo, Rossana Pastor, Javier Bardem, Juan Graell, Rodrigo Valverde, Pilar Bardem, Marta May
Drehbuch: Bigas Luna & Almudena Grandes
Produziert von: Andrés Vicente Gómez
Musik: Carlos Segarra
Die 15-jährige Lulú lernt den 12 Jahre älteren Pablo kennen und lieben. Der sexbesessene Pablo entführt sie in eine Welt tabuloser Ausschweifungen und extremer Spiele. Unter seiner Anleitung wird aus dem unschuldigen Mädchen eine Frau mit eigenen sexuellen Begierden. Eines Tages trennt sich Lulú von ihrem Meister und begibt sich auf die Straße der Lust...
(Covertext; Ofdb)
Bigas Luna - oft als einer der Großen des spanischen Kinos bezeichnet, frage ich mich nun, nach meinem ersten Film von ihm, was ihn denn so "groß" macht.
Kann natürlich sein, dass ich hier einen schlechten Anfang erwischt habe, aber für mich ist das alles eigentlich in jeder Hinsicht ziemlich wertlos.
Nach gutem Beginn, der gepflegte Erotik in eine gut erzählte Geschichte eingebettet erwarten lässt, verläuft sich das Ganze in eine episodisch anmutende, völlig unmotivierte Aneinanderreihung von Sexszenen.
Eigentlich dann schon fast ein lupenreiner Porno mit notdürftig eingestreuten kurzen Dialogszenen.
Das Hauptproblem: Das eine wie das andere gleichsam uninteressant bzw. reichlich unästhetisch, stellenweise unfreiwillig komisch, immer wieder sehr seltsam geschnitten und ab einem gewissen Zeitpunkt nur mehr nervig.
Sobald sich Lulú von Pablo trennt, gerät sie auf eine SEHR schiefe Bahn, nutzt Sex mehr und mehr als Realitätsflucht-Möglichkeit und bewegt sich auf dieser Reise in immer zwielichtigeren Gefilden.
Bis sie einmal in einen SM-Schwulenclub kommt, der sich für sie als Hölle auf Erden offenbart.
Mir als Zuschauer geht's da nicht besser, inszenatorisch und schauspielerisch grausam schlecht, dazu pausenloses Geschrei.
Das finde ich also vollkommen daneben, ich habe nicht die geringste Ahnung, was das werden sollte, was Luna da vorhatte, denn es ist nichts Anderes als ein gefühlt halbstündiger WTF-Moment.
Im Ganzen betrachtet ist LULU schwach gespielt, in der Inszenierung fehlt nach gutem Beginn jegliches Feingefühl, oftmals katastrophal geschnitten und die Musik könnte unpassender kaum sein.
Unterm Strich eine der enttäuschendsten filmischen Erfahrungen seit Langem.
3/10
Trailer: