Ein Italowestern der superharten Klasse! (VHS Covertext)
Kürzlich noch mal gesichtet.
Schönreden kann man hier wirklich nicht viel. Nach dem Überfall am Anfang passiert eigentlich gar nichts mehr und Spannung kommt auch niemals auf.
Die s/w Rückblenden zwischendurch waren noch OK, aber wirkliches Interesse konnten die auch nicht wecken. Alles plätschert mehr oder weniger vor sich hin, die Dialoge sind dämlich, Stephen Tedds Charakter und Darbietung, sowie die Liebesgeschichte nur peinlich.
Brutalitäten gibt es en Masse und das Blut fließt in Strömen. Schüsse in den Rücken, Erschießungen von wehrlosen Frauen, Skalpierungen,… alles dabei. Aber alles belanglos und spannungsarm umgesetzt.
Charakterdarsteller wie Raf Baldassarre oder Roberto Camardiel werden seltsamerweise komplett verheizt, die übrigen Darsteller (außer Steven Tedd) sind zumindest bemüht….und das im positiven Sinne.
Retten kann dies jedoch auch nichts mehr.
Die Story ist ja hier im thread schon beschrieben worden. Trotz des Minimalismus und des augenenscheinlich geringen Budgets hätte man mehr daraus machen können.
Dass solche kammerspielartigen Scripts auch gut und spannend umgesetzt werden können sieht man z.B. an „Der Mörder des Klans“, wo man ebenfalls mit wenigen Schauplätzen auskommt.
Bei "Quinto töte nicht" geht die Inszenierung jedoch völlig in die Hose.
Die deutsche Synchronisation (aus den frühen 1980er Jahren) ist ebenfalls eine Katastrophe und schlittert nur haarscharf an Totalaussetzern wie „Django- unerbittlich bis zum Tod“ vorbei.
Vollkommen emotionslos werden die Dialoge meist asynchron zu den Lippenbewegungen vorgetragen.
Kleine Kostprobe eines Dialoges zwischen „Blacky“ (Bandenchef und Oberschurke) und "Kate" (Geliebte Blackies und Nebenbei Gespielin so ziemlich aller):
Kate: Hey Blacky nun komm schon.
Blacky: Ach lass mich doch schlafen.
Kate: Blacky sei ein bisschen lieb zu mir. Ich bin so fertig.
Der Ritt heute hat mir den Rest gegeben. Ich möchte, dass du ein bisschen lieb zu mir bist.
Komm gib mir einen Kuss.
Blacky: Komm Kate, lass mich doch.
Kate: Ich will ja nur bei dir sein. Jeder weiß, was für ein Mann du bist.
Ich bin nur eine ängstliche kleine Frau. Ich habe immer Angst.
Blacky: Kate.....na komm schon! (Jetzt wird sich geküsst

)
Wer den Film schauen will, sollte sich die Tele 5 TV Ausstrahlung besorgen. Die Qualität ist für einen solch raren und unbekannten Film ganz passabel und das Bildformat mit 1,85:1 sollte auch stimmen.
Alternativ kann man zu den identischen VHS Fassungen aus dem Hause Comet oder Inter-Pathe greifen. Bei den VHS ist das Bildformat zwar nicht ganz so passend (1,56:1) aber anschaubar sind die Tapes trotzdem. Lustig auch dass die schwarzen Balken bei den Credits dort blau erscheinen und das Bild sich ständig verschiebt. Wahrscheinlich musste die Kamera zum Abfilmen der 35mm Fassung noch richtig eingestellt werden.
Die Laufzeit der VHS und TV Versionen ist übrigens mit 89:27min identisch, selbiges gilt wohl auch für das Ursprüngliche Master mit französischen Credits.
Als Titeleinblendung erscheint jeweils „Blutige Dollars“…ausnahmsweise mal eine richtig passende Kreation der deutschen Titelschmiede.
Was bleibt...ein überflüssiger Genrebeitrag, den ein fähiger Regisseur wahrscheinlich spannend hätte gestalten können. Trotz der vorhanden Brutalitäten nur ein Schnarcher vor dem Herrn mit absehbarem Ende.
In Punkten
2/10
deutsche VHS Ausgaben:
