
Produktionsland/Jahr: Italien 1952
Darsteller: Silvana Pampanini, Aroldo Tieri, Carlo Dapporto, Ave Ninchi, Luigi Pavese, Marilyn Buferd, Laura Gore, Ernesto Calindri
Drehbuch: Aldo De Benedetti
Produziert von: Giuseppe Amato
Musik: Carlo Rustichelli
Eine gefeierte Chansonette hat es ins Vergnügungslokal eines Provinzstädtchens verschlagen, das den ebenso sittenstrengen wie bigotten Moralhütern des Ortes ein Dorn im Auge ist.
(zweitausendeins.de)
Nachdem die künstlerische Entwicklung im
vorherigen Film merklich ins Stocken geriet, begibt sich Germi jetzt auf neues Terrain und wagt einen ersten Versuch in der Komödie.
Und schon da wird klar: Die Komödie ist seine eigentliche Spezialität.
Er bringt das Theaterstück "La Présidente" von Maurice Hennequin und Pierre Veber mit einer so selbstverständlichen Leichtigkeit auf die Leinwand, dass man glauben könnte, er hätte nie etwas anderes gemacht.
Auf begrenztem Raum bringt er gekonnt soviel Schwung in die Sache, treibt das Geschehen mit einem solchen Tempo voran, ohne sich je längere rhythmische "Aussteiger" zu erlauben, ist so präzise in der Dialog-Dynamik...
Da konnte es nur die logische Konsequenz sein, dass er sich (bis auf 3-4 Ausnahmen) fortan der Komödie zuwendet.
Es ist wohl einer seiner unbekannteren Filme, aber wenn ich sehe, wie er hier arbeitet, frage ich mich wieso.
Denn was hier an Timing-Genauigkeit und allgemeinem Gespür für eine Komödie (speziell eine theaterbasierte) darinsteckt, davon hätten sich spätere "große" - sogenannte - Komödienspezialisten, zu denen ja auch ein gewisser Jean Girault gezählt wird, eine dicke Scheibe abschneiden können.
Was Germi hier - wohlgemerkt als Genre-Neuling - macht, stellt m.E. fast alles, was Girault je gemacht hat, weit in den Schatten, hätte einem Molinaro zur Ehre gereicht.
Ich jedenfalls hatte 84 Minuten lang meinen Spaß, dementsprechend gibt's auch nicht weniger als 8/10.
Ganzer Film: