
Produktionsland/Jahr: Mexiko, USA 2018
Darsteller: Yalitza Aparicio, Marina de Tavira, Daniela Demesa, Diego Cortina Autrey, Carlos Peralta, Marco Graf, Nancy García García, Jorge Antonio Guerrero
Drehbuch: Alfonso Cuarón
Produziert von: Alfonso Cuarón, Gabriela Rodríguez, Nicolas Celis
Musik: -
Die junge Cleo (Yalitza Aparicio) arbeitet in den 1970er Jahren als Hausmädchen für eine mexikanische Mittelstandsfamilie im Stadtteil Roma in Mexiko Stadt. Zusammen mit ihrer Kollegin und Freundin Adela (Nancy García) kümmert sie sich nicht nur ums Kochen und Putzen, sondern auch aufopferungsvoll um die drei Kinder des Haushalts. Als sich ihre Arbeitgeber Sofia (Marina de Tavira) und Antonio (Ernando Grediaga) trennen und letzterer zuhause auszieht, hilft sie Sofia, diesen Umstand vor den Kindern geheimzuhalten. Als sie selbst von ihrem Freund Fermín (Jorge Antonio Guerrero) schwanger wird, weist der die Verantwortung von sich und ergreift feige die Flucht. Für Sofia und Cleo keine einfache Situation. Dann kommt es in der Stadt nach politischen Studentenunruhen plötzlich zu einer heftigen Eskalation der Gewalt. Ein Demonstrant wird von Paramilitärs erschossen...
(Filmstarts.de)
Das
Amarcord des Alfonso Cuarón, dreifach mit dem Oscar ausgezeichnet für die beste Regie, als bester fremdsprachiger Film und für die beste Kamera.
Verdient? - Meiner Meinung nach keinesfalls.
Nach diesem Film frage ich mich wieder, inwieweit künstlerische Qualitäten bei den Oscars noch zählen, im Fall von ROMA kann es nämlich, m.E. nur nach der Prämisse gegangen sein.
Viel steckt drin in ROMA: Verschiedene Gesellschaftsschichten und Kulturen prallen aufeinander (Cleo ist Mixtekin), Cleo wird ungewollt Schwanger, der Vater des Kindes macht sich, als er es erfährt, schnellstens aus dem Staub, ihre Arbeitgeber-Familie bricht langsam auseinander und es kommt zu Studentenunruhen in der Stadt.
An und für sich ist das ja alles sicher gut gemeint, aber es ist zuviel und dabei ist das Genannte nicht einmal alles.
Cuarón spricht viele Problematiken an, aber ich glaube, genau das ist letztendlich auch ein großes Problem des Films.
Er ist thematisch vollkommen überfrachtet, ich wusste bald nicht mehr, worauf ich mich überhaupt konzentrieren soll.
Über dies fehlt eine klare Identifikationsfigur und wenn das alles dann auch noch in künstlich wirkenden schwarzweiß-Bildern, staubtrocken und zu allem Überfluss in Überlänge dargeboten wird, ist das keine gute Kombination.
Reduktion, thematische Reduktion, alleine das wäre schon gut gewesen.
Sich auf einen oder von mir aus auch zwei Aspekte der Geschichte konzentrieren und die dafür ordentlich ausformulieren und auserzählen wäre weit besser gewesen, als nebenbei immer wieder neue Themen oder Probleme anzusprechen.
Denn früher oder später überfordert das einfach und genau das ist hier passiert.
Auf mich wirkt es so, als hätte sich Cuarón hierfür von Anfang an viel zu viel vorgenommen, wollte aber um jeden Preis unbedingt alles in einen einzigen Film packen.
ROMA hinterlässt bei mir den Eindruck, als wäre zu viel auf einmal angegangen und nichts wirklich zu Ende gebracht worden.
Denn wirklich gut, geschweige denn, begeisternd, fand ich das Ganze eigentlich auf keiner Ebene.
Inszenatorisch nichts Besonderes, visuell alles andere als aufregend, schauspielerisch werden ebenfalls keine Glanzleistungen vollbracht und musikalische Untermalung gibt's gleich gar keine.
Ganz zu schweigen von der nicht vorhandenen emotionalen Bindung zum Zuschauer, was sich als Resultat der genannten Schwächen zusätzlich negativ auswirkt.
Für mich jedenfalls ein klarer Fall von overhyped.
5/10
Trailer: